Pokal 1. Männer: Erst mit angezogener Handbremse, dann Vollgas.

Am 13.09.2025 traten wir in der ersten Pokalrunde des HV Brandenburg gleich zu zwei Spielen an. Aufgrund zahlreicher Ausfälle – Chris, Albert, Marcel, Biele, Colin und Günther konnten nicht mitwirken – waren wir von Beginn an gezwungen, Spieler auf ungewohnten Positionen einzusetzen. Besonders die Mitte- und Kreisposition waren kaum besetzt, sodass jeder Einzelne mehr Verantwortung übernehmen musste.

Im ersten Spiel gegen die HSG Oberhavel erwischten wir einen Traumstart. Mit einer aggressiven und griffigen Abwehr zwangen wir den Gegner zu Fehlern und kamen über schnelle Gegenstöße zu einfachen Toren. Beim Stand von 1:6 aus Sicht von Oberhavel nahm der Gegner ein frühes Timeout. Dieses zeigte Wirkung, denn ab diesem Moment verloren wir den Zugriff. In der Abwehr standen wir zu passiv, im Angriff fehlte die nötige Durchschlagskraft und die Ideen, sodass Oberhavel Tor um Tor aufholte. Bis zur Halbzeit retteten wir zwar noch eine knappe Führung, doch das Spiel war völlig offen. In der zweiten Halbzeit setzten sich unsere Probleme fort. Wir verteidigten nicht konsequent genug und ließen den Gegner zu vielen einfachen Abschlüssen kommen. Im Angriff agierten wir zu zögerlich, was Oberhavel nutzte, um sich zwischenzeitlich sogar die Führung zu holen. Bis zur 37. Minute stand es 19:19, ehe Oberhavel mit zwei Treffern davonzog. Mit viel Disziplin und Kampfgeist gelang uns jedoch in der letzten Minute noch der Ausgleich, sodass wir uns am Ende mit einem 21:21 zufrieden geben mussten. Angesichts des furiosen Starts fühlte sich das Remis wie eine verpasste Chance an – es war, als hätten wir mit angezogener Handbremse gespielt.

Zwischen den beiden Spielen suchten wir intensiv nach Lösungen und sprachen uns als Team ab. Im zweiten Spiel gegen den SV Eichstädt zeigten wir dann ein völlig anderes Gesicht. Von Beginn an traten wir konzentriert und entschlossen auf, stellten die Abwehr um und fanden dadurch sofort Sicherheit. Aus einer stabilen Defensive heraus eroberten wir zahlreiche Bälle und schalteten blitzschnell um. So setzten wir uns früh ab und führten bereits in der 12. Minute mit 8:4. Auch eine Auszeit des Gegners änderte nichts am Spielverlauf, wir bauten den Vorsprung kontinuierlich aus und gingen mit einem klaren 14:7 in die Pause. Besonders bemerkenswert war in dieser Phase die Moral und der Teamgeist – jeder unterstützte den anderen, das Zusammenspiel funktionierte, und auch die Abstimmung zwischen Abwehr und Torhüter passte deutlich besser.

In der zweiten Halbzeit ließen wir nicht locker. Zwar gelang Eichstädt der erste Treffer, doch wir erhöhten schnell auf 20:8 und sorgten damit früh für eine Vorentscheidung. Dem Gegner fiel nicht mehr viel ein, während wir immer wieder zu Ballgewinnen kamen. Einziger Kritikpunkt blieb die Chancenverwertung, da wir mehrere freie Würfe liegen ließen. Am Ende stand dennoch ein überdeutliches 30:15, mit dem wir ein klares Ausrufezeichen setzten und verdient in die zweite Runde einzogen.

Über beide Spiele hinweg zeigten sich unsere Stärken und Schwächen deutlich. Stark war unser Wille, uns nach einem durchwachsenen ersten Spiel sofort zu steigern. Auch das schnelle Umschaltspiel, die aggressive Abwehr im zweiten Spiel und der Teamgeist stachen heraus. Schwächen zeigten sich in der fehlenden Konstanz über 40 Minuten, der zögerlichen Spielweise im Angriff und der unzureichenden Chancenverwertung. Daran müssen wir arbeiten, um in den kommenden Runden noch stabiler aufzutreten. Positiv bleibt festzuhalten, dass wir aus Fehlern lernen und uns als Mannschaft innerhalb eines Tages steigern konnten.

Es spielten: Scholz, Kaßner, Schmidt, Beyer, Morawietz, Kloppe, Grötzsch, Ohme, Hielscher, Steurich, Cebulsky.

Verfasst von: Maik Hielscher